Ein besonders reichhaltiges Programm mit Chormusik durch viele Jahrhunderte unter Mitwirkung von Max Fahnler und Dieter Hoffmann präsentiert der Kammerchor Sonneberg unter der Leitung von Kreiskantor Martin Hütterott am 02.09. um 16 Uhr in der Michaeliskirche Sonneberg-Steinbach (Köppelsdorf) und am 16.09. um16 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche Neuhaus-Schierschnitz.
Besonders aufmerken dürften die Zuhörer auch bei einer neuen Komposition von Aaron Heinrich sein: Das „Duetto barocco“, interpretiert von Max Fahnler an der Viola da Gamba und Dieter Hoffmann (Blockflöte) ist als Zwischenspiel innerhalb der Missa von Josquin eingesetzt: Alt und Neu im „Nebeneinander“: Chormusik der Renaissance gesellt sich zu zeitgenössischer Musik aus unserem direkten Umfeld.
Die „Missa Pange lingua“ des 1450 in Vermandois oder Condé-sur-l’Escaut geborenen franko-flämischen Komponisten Josquin de Prez steht im Zentrum des Konzertes mit dem Sonneberger Kammerchor. Er war somit ein Zeitgenosse Martin Luthers, und von diesem ist die Einschätzung überliefert: „Josquin ist der noten meister, die habens müssen machen, wie er wolt; die anderen Sangmeister müssens machen, wie es die noten haben wöllen.“ Josquin des Prez galt bereits zu Lebzeiten als herausragender Komponist. Auch später, nach Josquins Tod, schreibt Cosimo Bartoli in seinen „Raggionamenti accademici“ (Venedig 1567): dass Josquin ... in der Musik ein Wunder der
Natur („monstro della natura“) genannt werden kann.
Ein erfrischender Kontrapunkt ist im zweiten Teil des Konzertes zu hören: Martin Hütterott hat eine Sammlung von modernen zeitgenössischen Volksliedbearbeitungen als Liederkreis durchs ganze Jahr zusammengestellt, durchsetzt mit kirchenjahreszeitlichen Wochensprüchen des Komponisten Carl Theo Hütterott. Sicher werden die Zuhörer Melodien aus dem Volksliedgut, aber auch geistlichen Volksliedgut wieder erkennen und vielleicht überrascht sein über teils etwas modernere Bearbeitungen.
Den Abschluss bildet die bewegende Motette „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Heinrich Schütz.
Der Eintritt ist frei, für die Chorarbeit wird eine Kollekte erbeten.